Die Botanik des Olivenbaums
Nur aus etwa zwanzig erblühten Knospen entsteht eine Olive. Dazu kommt, dass die Blüten stets bedroht sind. Heftige Winde, Regen sowie Spätfröste können sie immer wieder vernichten. Eine reiche Ernte ist deshalb für uns Olivenbauern keineswegs eine Selbstverständlichkeit - was die Freude, wenn sie gelingt, umso größer macht.
Das Gefühl, das wir durch den Olivenbaum bekommen, dass das Leben unendlich sein kann, lässt uns immer wieder enttäuschen, indem uns bewußt wird, wie verwundbar alles Lebendige ist. Denn er verkörpert nicht das ewige Sein, wie ein Berg, sondern er kann auch manchem Brand oder Frost zum Opfer fallen. Dennoch schafft er es, dass immer wieder neue Triebe das Licht dieser Welt erblicken und gibt uns das Gefühl, dass das Leben ein Geschenk ist - ein Geschenk, das mit harter Arbeit und Ausdauer erhalten werden muß. Vielleicht mögen wir deshalb den Ölbaum, streicheln seine Blätter, liebkosen seine gedrungene Haut, weil wir in ihm uns selbst als Mensch sehen - unsere Wandelbarkeit, unsere Verletzlichkeit, aber eben auch unsere Unvergänglichkeit.
Mit unserem Schaubild unten wollen wir nun einmal genauer auf die einzelnen Aspekte des Olivenbaums eingehen.